Albrecht Pallas, vorgeschlagener Bewerber der SPD Dresden zur Oberbürgermeisterwahl in der Landeshauptstadt Dresden, erklärt zum Fachkräftemonitor der IHK und der sächsischen Wirtschaftskammern:

“Dresden droht hinter andere Städte zurückzufallen, wenn nicht endlich gehandelt wird: Nicht nur Weststädte erscheinen attraktiver, sondern auch Städte wie Leipzig und Berlin. Die Stadt läuft Gefahr, die Erfolge der Vergangenheit zu verspielen. Das kann niemand wollen”, so Pallas. “Aber ich habe den Eindruck, dass das manche in Dresden achselzuckend hinnehmen oder den Verlust an Attraktivität gar nicht wahrnehmen.”

Pallas sieht nicht nur eine Stellschraube: “Dresden braucht eine langfristige Strategie, damit der Wirtschaftsstandort auch in Zukunft für neue Fachkräfte attraktiv bleibt. Wenn wir junge Leute hier halten wollen, müssen wir die kulturelle Szene in der Stadt durch Orte und Freiräume spannender machen. Das Thema ist zuletzt sträflich vernachlässigt worden.”

Es gehe aber auch um gute Löhne und um den Erhalt eines riesigen Standortvorteils. “Dresden machte doch lange attraktiv, dass man in einer wunderschönen Stadt mit guten Jobs und bezahlbaren Mieten wohnen konnte. Wenn sich das ändert, überlegen sich viele, ob sie bleiben. Vor allem seitdem die Stimmung in der Stadt durch Dauerhetze und Polarisierung rechter Kräfte immer schlechter wurde.”

Der Mangel an Fachkräften treffe mittlerweile auch Branchen wie die Gastronomie, den Dienstleistungs- oder Tourismusbereich: “Wenn man nur Mindestlohn am Monatsanfang auf dem Lohnzettel hat, aber die Mietüberweisung ständig steigt, überlegt man sich, ob es woanders attraktiver ist. Hier rächt sich die Niedriglohn-Politik in Sachsen und das von der Stadtspitze hingenommen wurde, dass die Mieten in unserer Stadt so massiv steigen.” Deswegen sei die Erhöhung des Mindestlohns auch für Dresden ein wichtiger Schritt.

Pallas sieht hier einen grundsätzlichen Mangel der Stadtpolitik der letzten Jahre:
„In dieser Stadt wurde sich lange Zeit zu wenig um die Alltagsprobleme der Menschen mit kleinen Einkommen gekümmert. Das muss sich ändern. Man hat sich darauf ausgeruht, dass Dresden wieder eine wunderschöne Stadt geworden ist. Dabei darf es aber nicht bleiben”, so Pallas.

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