Albrecht Pallas, Oberbürgermeisterkandidat der SPD Dresden, fordert vor dem Wahlforum der Initiative Herz Statt Hetze einen Schulterschluss für mehr Respekt in der Dresdner Zivilgesellschaft:
“Man muss es so klar sagen: Dass Dresden die letzten sieben Jahre immer wieder zur Bühne für Aufmärsche der extremen Rechten wurde und sich ein falsches Bild über Dresden verfestigen konnte, liegt auch an der mangelnden Klarheit und Haltung von Dirk Hilbert in den letzten sieben Jahren”, so Albrecht Pallas. “Der größte Teil der Dresdner Gesellschaft ist genervt von den rechten Aufmärschen in unserer Stadt. Dresden ist so viel mehr. Aber es hat jahrelang jemand an der Stadtspitze gefehlt, der symbolisch in der ersten Reihe stand. Es hat jemand gefehlt, der eine übergreifende Bündnispolitik macht, um diesem Missbrauch Dresdens wirklich etwas zusammen entgegensetzen. Um wirklich das Bild zu ändern. In anderen Städten funktioniert das ja auch.”
Die Folge sei heute ein ausgewachsenes Imageproblem der Stadt beim Kampf um Fachkräfte. “Wir müssen verhindern, dass Menschen aus Dresden weggehen, weil ihnen die Stimmung in der Stadt auf den Magen schlägt, oder schlimmer: konkret Ablehnung oder gar Gewalt entgegenschlägt. Andere kommen erst gar nicht nach Dresden, weil sie den Eindruck haben, dass andere Städte mit deutlicherer Haltung gegen Alltagsdiskriminierung und Hetze vorgehen. Diese Menschen brauchen volle Solidarität. Da macht die Stadtspitze zu wenig. Es ist wie überall beim jetzigen Oberbürgermeister: Entwicklungen werden hingenommen. Es wird nicht gehandelt, sondern halbherzig angegangen.”
Die Wahl zum Oberbürgermeister sei deswegen eine Chance: “Wir können das erste Mal nach 1990 endlich eine breite Bündnis- und Netzwerkarbeit etablieren. Ich möchte als Oberbürgermeister ein starkes gesellschaftliches Bündnis aufbauen für eine weltgewandte Stadt, deren Fundament eine offene, demokratische und solidarische Gesellschaft bildet. Dafür brauchen wir einen Schulterschluss für Respekt in der Stadt. Dresden verdient eine breit aufgestellte Zivilgesellschaft, die gemeinsam mit Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft vielfältig global und vor Ort vernetzt ist. Als Oberbürgermeister werde ich bei diesem Bündnis an der Spitze stehen und so ein dringend notwendiges Zeichen an die ganze Stadtgesellschaft aussenden.”
Ob nun die von der Stadt organisierte Menschenkette, der Mahngang Täterspuren des Bündnisses Dresden Nazifrei, Dresden.Respekt oder Herz statt Hetze: “Dies alles sind wichtige Initiativen der Stadtgesellschaft, die ich unterstütze.” Bei diesen Themen sei er sich auch mit seinen Mitbewerbern Eva Jähnigen und André Schollbach weitgehend einig. “Dirk Hilbert hat hingegen in den letzten sieben Jahren gezeigt, dass er nur taktisch oder gar nicht agiert, sondern im besten Falle reagiert und die Probleme seinen Ämtern überlasst. Mit all den negativen Folgen, die wir in den letzten Jahren gemeinsam beobachten konnten.”