Albrecht Pallas, Oberbürgermeisterkandidat der SPD Dresden, ist kurz vor dem ersten Wahlgang am kommenden Sonntag besorgt um den Wissenschaftsstandort Dresden. In einem Zeitungsinterview mit der DNN vom 08. Juni weißt Professorin Ursula M. Staudinger, Rektorin der Technischen Universität Dresden, darauf hin, dass es in der Verwaltung und insbesondere an der Rathausspitze Rückendeckung für den Wissenschaftsstandort Dresden braucht. Pallas führt dazu aus:

„Wir müssen das Warnsignal der TU Dresden ernstnehmen. Für mich ist die zentrale Aufgabe als Oberbürgermeister, dass Dresden ein starker Forschungs-, Wirtschafts- und auch Industriestandort mit hoher Beschäftigungsquote bleibt.Dank der Forschungsinstitute, dank der Spitzenforscherinnen und tollen Wissenschaftler und dank der Ingenieurinnen und Techniker haben wir in Dresden heute wieder die Chance, uns an die Spitze in weiteren zentralen Wirtschaftsbereichen in Deutschland zu setzen. Wir haben seit 1990 das erste Mal wieder die Chance, als Wirtschaftsstandort nicht mehr die zweite oder dritte Geige sondern ganz vorn in Deutschland zu spielen“.

„Das kommt jedoch nicht von alleine. Wir müssen eine junge, neue Generation an Gründerinnen und Gründern unterstützen, die sagt: Dresden ist die richtige Heimat für meine Forschung, mein Start-Up und mein Leben. Wir müssen die Forscherinnen und Forscher in der Stadt stärken, die hier vielleicht den Dresdner Dax-Konzern von morgen gründen.”

„Wir feiern zu Recht die berühmten Bienerts und Lingners und andere Dresdner Unternehmer und Erfinderinnen für ihre Leistungen. Wir müssen wieder genauso viel Stolz auf unsere Wissenschaftlerinnen und Spitzenforscher entwickeln wie auf das Grüne Gewölbe oder die Frauenkirche. Wir müssen Dresden zu ihrer Heimat machen. Denen die zögern müssen wir zurufen: kommt nach Dresden, hier ist der Ort, wo was geht.”

„Wir müssen verhindern, dass Menschen weggehen, weil ihnen die Stimmung in der Stadt auf den Magen schlägt, oder schlimmer: konkret Ablehnung oder gar Gewalt entgegenschlägt. Andere kommen erst gar nicht nach Dresden, weil sie den Eindruck haben, dass andere Städte mit deutlicherer Haltung gegen Hetze vorgehen. Sie brauchen volle Solidarität! Und die werden sie von mir bekommen!“

Pallas ergänzt: „Wir brauchen aber auch eine langfristige Strategie. Es ist einiges zu tun, damit Dresden attraktiv beliebt: Es braucht eine aktive Wohnungsmarktpolitik für bezahlbaren Wohnraum. Wir brauchen mehr kulturelle und soziale Freiräume – und die vorhandenen müssen gesichert werden. Zudem sind gute Löhne, bezahlbare Mieten und attraktive Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung wesentliche Faktoren, die dazu beitragen, dass Menschen sich für eine Stadt entscheiden. Von den Faktoren wird auch der Wissenschaftsstandort Dresden langfristig profitieren.”

Zum Hintergrund: Interview von Ingolf Pleil mit Professorin Ursula M. Staudinger: https://www.dnn.de/lokales/dresden/ob-wahl-rektorin-der-tu-dresden-hat-klare-forderungen-an-buergermeister-EP7MG7JU65BB3RNIMKGYBSQ2LE.html

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